Die Schlettauer Heimatblätter verabschieden sich von ihren Lesern.

Mit dieser Nummer stellen die Schlettauer Heimatblätter ihr Erscheinen ein. Wir wissen, daß es viele bedauern werden, daß der Bote aus der Heimat nun nicht mehr seinen regelmäßigen Umgang in den Häusern der Schlettauer Landsleute halten will. Vor allen Dingen werden sich die auswärtigen Leser nicht so ohne weiteres zufrieden geben, denn gerade in diesen Kreisen hatten die Heimatblätter ihre treuesten und dankbarsten Leser. Aber Gründe verschiedener Art lassen die „Stillegung des Betriebes” nicht mehr aufhalten.

Wir wollen zunächst daran erinnern, daß die Schlettauer Heimatblätter überhaupt nur für ein Jahr geplant waren. Als vor drei Jahren das Heimatfest beschlossen wurde, gaben wir die Heimatblätter heraus in der engbegrenzten Absicht, den Gedanken eines Heimatfestes in den Kreisen der Heimatzugehörigen vorzubereiten. Wir wollten den Boden für ein Heimatfest in den Herzen und Gemütern unserer Schlettauer präparieren und Stimmung für das große Fest der Heimat erwecken. Als 1926 das Heimatfest wegen der damaligen schlechten wirtschaftlichen Lage verschoben werden mußte, mußten die Heimatblätter sich weiterhin bemühen, das einmal wachgerufene Interesse für die großen Paradetage eines Heimatfestes nicht einschlafen zu lassen. Wir sahen uns zur Herausgabe des zweiten Jahrganges genötigt und bemerkten zu unserer Genugtuung, daß der Kreis der Freunde unserer Heimatzeitschrift immer größer und größer wurde. Das gab uns den Mut, auch nach dem Heimatfeste das Weitererscheinen der Heimatblätter zu versuchen. Leider mußten wir die Wahrnehmung machen, daß nach dem Ausklingen der festlichen Tage das Interesse am Heimatboten immer schwächer wurde. Viele bestellten die Heimatblätter ab. Obgleich noch Stoff genug vorhanden ist, mit dem man noch mehrere Jahrgänge hätte zweckdienlich füllen können, so konnte der Verlag in Ansehung der beträchtlichen Opfer, unter denen er die Heimatblätter herausbringen mußte, das Weitererscheinen des Boten nicht riskieren. Auch die Schriftleitung und die Mitarbeiter verlieren Lust und Mut, wenn ihre Bemühungen zu wenig vom Interesse eines großen Kreises getragen werden.

So verabschieden sich die Schlettauer Heimatblätter heute von ihrem Leserkreise. Wir danken allen, die dem Boten bis zu seinem letztmaligen Erscheinen die Treue bewahrt haben. Wir danken insbesondere allen Mitarbeitern, die durch ihre Beiträge zur würdigen Ausstattung des Boten beigetragen haben. Wir danken auch dem Verlage, der jederzeit bemüht gewesen ist, den Boten in ansprechender Aufmachung hinausgehen zu lassen.

Das eine aber wissen wir – und das ist unser schönster Lohn – daß die Arbeit am Boten nicht vergeblich gewesen ist. Viele haben durch die Heimatblätter ihre Heimat erst recht lieben und kennen gelernt. Das haben uns zahlreiche Zuschriften bestätigt. Möchten die drei Jahrgänge unserer Schlettauer Heimatblätter in dieser Richtung in den Häusern und Familien nachwirken bis in die spätesten Geschlechter! „Glück auf!”