Der Schlettauer Schnitzverein

Von Oberlehrer Gustav Röhling. Ein Weihnachtsbrief. Schlettau, im Advent 1925. Mein lieber Gottfried! Wenn der Erzgebirger unverhofften Besuch bekommt, da empfängt er ihn ganz gewiß mit den derben Worten: Do möchte mr doch geleich ´ne Ufn eischmeißn! So hätte auch ich rufen mögen beim Empfang Deines Briefes, des ersten wieder seit Kriegsende. In Vergessenheit bin ich … Weiterlesen

Verklungene Namen (4)

Plaudereien aus Schlettaus Vergangenheit von Paul Thomas. (3. Fortsetzung.) Mehr Poesie in die Gassen! Ein wundersamer Schauer überläuft immer meinen Körper, wenn im Stadtgemeinderate der „Streit“ auf den Bebauungsplan sich lenkt, wenn es ein Flurstück zu verkaufen oder zu erwerben gilt, oder wenn etwa in einer Kaufsache die Stadt ihr Vorkaufsrecht geltend machen soll. Dann kommt … Weiterlesen

Botterstulln miet oder uhne Rusining

Eine Adventsplauderei von Br. Fischer. I nu du Ugelick, sahte meine Olte, schu wiedr is ä Gohr wag, nu mächt ich miech nei zon Wetzelbäck mochn un de Botterstulln bestelln. Un dos saht se geleich nooch dr Kirmis!! Ha, saht ich, nu kahste geleich wiedr Rusining un Ziternot eikaafen un ´s bissel Gald, wos noch do … Weiterlesen

Erinnerungen (2)

Gesammelt von Carl Klubescheidt. Daß es unseren Schlettauer Jungens nicht an Uebermut gefehlt hat und Lehrern und älteren Leuten mancher Possen gespielt wurde, braucht nicht erst gesagt zu werden. Mancher wird sich eines solchen Dummenjungenstreiches entsinnen auf dieses oder jenes alte Schlettauer wenn´s auch damals hinterher manche „Platze“ gab. Mit der Zurückrufung ins Gedächtnis solcher harmlosen … Weiterlesen

D’r Pilz-Max

E nusse ja, wer d’n Pilz-Max nich kennete, der wäre firwahr kee richtiger Schlätner. Wenn’r mit sein’m Abnehmgestelle und ´n Pfotografierkästel durch’s Städtel rast, das gehört zu den Schlätner Straßenbildern, wie die Reitschul zum Gahrmarkt. Ihr auswärtigen Schlettauer wißt doch ooch ganz genau, wen ich meene; nu denkt Eich, dieser Pilz-Max hat kirzlich in der „Harmunie“ … Weiterlesen

Im Finkenburgmoor

Eine sumpfige Forschungsreise von Lehrer H. Dietrich. Komm mit zu einer feucht-fröhlichen Schaukelpartie hinaus aufs schwankende Moor! Zuvor aber einen prüfenden Blick auf Dein Schuhwerk; denn unsere Forschungsreise wird wohl ein gut Teil mehr feucht als fröhlich werden. Im Bereiche der Finkenburg kann auch der solideste Mensch einmal gründlich „versumpfen“! – Wenig Schritte, und wir sind … Weiterlesen

Das Erzgebirgslied

Kurt Arnold Findeisen. Oh ihr Berge meiner Väter,träumerisch und Tannengrün,dran die braunen Hütten klebenund die Abendlichter blühn!O ihr Hänge meiner Heimat!Tief in Holz und HeidekrautHat bei euch sich meine Seeleach, ein kleines Nest gebaut. Hoch um eure dunklen StirnenKreist die Wolke wie ein Traum.Sagenhaft in euren Klüftenwächst der Gold- und SilberbaumUnd das Grubenlämpchen zittertum verwunschenes … Weiterlesen

Warum schreibt man Heimatzeitungen?

Von Schuldirektor Paul Thomas. Dr. Wuttke schreibt im Vorwort zu seinem 1900 in Dresden bei G. Schönfeld erschienenem Buche: „Sächsische Volkskunde“: „Nicht mehr wie vor alten Zeiten wachsen wir moderne Menschen in und mit unserer Umgebung auf; bald wohnen wir da, bald dort, und unter diesem steten Wechsel des Wohnortes leidet das echte Heimatgefühl. Immermehr schwinden … Weiterlesen

D’r Pilz-Max

E nusse ja, wer d’n Pilz-Max nich kennete, der wäre firwahr kee richtiger Schlätner. Wenn’r mit sein’m Abnehmgestelle und ´n Pfotografierkästel durch’s Städtel rast, das gehört zu den Schlätner Straßenbildern, wie die Reitschul zum Gahrmarkt. Ihr auswärtigen Schlettauer wißt doch ooch ganz genau, wen ich meene; nu denkt Eich, dieser Pilz-Max hat kirzlich in der „Harmunie“ … Weiterlesen

Erinnerungen.

Gesammelt von Carl Klubescheidt. Dämmerung zieht über unser schönes Gebirgsstädtchen. Hier und da erglänzen die ersten Lichter. Bürger und Bürgerinnen wurden früher besser bewacht, als es heute der Fall in unserm Schlettau ist. Zu gewohnter Stunde wurde die Stadt „von oben“ kontrolliert und beruhigt konnte jeder sein Tagwerk beschließen. Der Turmwächter Filigut kam seinen Pflichten in … Weiterlesen